
Der Siegeslauf: Eine Tradition des Widerstands in Malta
Journalist [ENA] In den faszinierenden Straßen von Mdina, der alten Hauptstadt Maltas, findet eines der emblematischsten Rennen der Insel statt: der "Siegeslauf." Dieses Rennen hat seine Wurzeln in der mittelalterlichen Geschichte Maltas, als Boten durch die engen Gassen der Stadt eilten, um in den zahlreichen Schlachten, die das Schicksal der Insel bestimmten, wichtige Nachrichten zu überbringen.
Der Legende nach rannte im Jahr 1565, während der Großen Belagerung von Malta, ein junger maltesischer Bote namens Luca unermüdlich von Mdina nach Valletta, um die Ritter des Johanniterordens über das bevorstehende Eintreffen von Verstärkungen zu informieren. Sein Lauf rettete die Stadt, doch Luca brach kurz nach der Übergabe der Nachricht zusammen und wurde zu einem nationalen Helden. Jedes Jahr wird der "Siegeslauf" zu seinen Ehren organisiert und symbolisch die Strecke nachgelaufen, die Luca an diesem entscheidenden Tag zurücklegte. Heute zieht das Rennen Athleten aus der ganzen Welt an, die nicht nur von der physischen Herausforderung, sondern auch von der historischen Bedeutung fasziniert sind.
Die Teilnehmer durchqueren atemberaubende Landschaften, von den antiken Mauern Mdinas bis hin zu spektakulären Ausblicken auf das Mittelmeer, und feiern nicht nur die körperliche, sondern auch die kulturelle Widerstandskraft eines Volkes, das stets den Widrigkeiten getrotzt hat. An der "Corsa della Vittoria" teilzunehmen bedeutet, in eine Geschichte von Mut und Entschlossenheit einzutauchen und Sport, Kultur und Erinnerung in einem einzigartigen, unvergesslichen Ereignis zu vereinen. Und wer weiß, vielleicht wird eines Tages auch Nicole hier laufen, mit sich nicht nur die Leidenschaft für den Sport tragend, sondern auch den Respekt für die Geschichten, die jeder Schritt erzählen kann.